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SynCity: Ideen für ein neues München von unten

Diesen Freitag, 19.5. geht ein neues, spannendes Stadtentwicklungsprojekt an die Öffentlichkeit: SynCity. Wir haben die Macher befragt, die hinter diesem Vorhaben stecken.

Die SynCity (Genossenschaft in Gründung) plant unter anderem ein Hochhaus aus Holz in Obersendling, einen Hutong-Markt auf dem Parkdeck an der Aidenbachstraße und ein Kreativ-und Wohnquartier am Sattlerplatz (Nähe Marienplatz, ehemaliges Hirmer-Parkhaus).

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1. Woher kommt der Name eures Projekts? Und was bedeutet er?

Der Name ist die Abkürzung für Syntopik City – kurz SynCity, wobei der Begriff Syntopik so das Zusammentreffen von Menschen, Gedanken, Ideen und Kräften an einem Ort bedeutet (sýn =Vereinigung, tópos = Ort). Unser Motto ist deshalb auch: Und München leuchtet … Unsere Stadt – elektrisierend, wandelbar und begehrenswert sollst Du sein. Und das für alle.

Syntopik steht auch für die Überwindung der Teilkulturen in einer bunt gemischten, offenen Stadt der realen Kommunikation. Kein naives Flashmob-Feeling, sondern handfeste Strukturen rund um konkrete Zusammenarbeit quer über alle Tätigkeitsfelder – vom Handwerker bis zur Astrophysikerin.

2. Was wird neu, anders und einzigartig an eurem Projekt?

Es ist Stadtentwicklung von unten – von allen für alle. Sie lässt sich auf das Unplanbare ein – aus den Erfahrungen entstehen kreative Strategien, um in ein vor allem sozial, aber auch gestalterisch und technisch innovatives Milieu zu gelangen.

3. Wie viel Zeit habt ihr in euer Projekt investiert/ werdet ihr investieren?

Zwischen zwei Wochen und 36 Jahren ;-)) im Schnitt auf 20 Personen verteilt, also gesamt zwei Jahre stecken da schon drin! Und unser Kreis macht stetig weiter, die Zeit, die wir weiterhin investieren werden, wird daher sicher nochmal 36 Jahre in Anspruch nehmen :-)) – bis wir unsere SynCity endlich live vor Augen haben!

4. Wo findet man euch?

Überall, wo wir Syntopik säen wollen – in der Innenstadt (im Moment haben wir ein Stadtlabor am Oskar-von-Miller-Ring 29), in Obersendling (wo wir viele Ideen im Sinne unserer SynCity planen – zum Beispiel ein Hochhaus aus Holz oder einen Hutong Markt auf dem Parkdeck an der Aidenbachstraße) oder am Starnberger See in Ambach mit unserem Arthaus Ambach.

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5. Wer unterstützt euch?

Bisher schaffen wir da aus eigener Kraft – jetzt fühlen wir uns stark genug für Kooperationen mit allen Bereichen: Subkultur bis Hochkultur, Realwirtschaft und Hochfinanz, Politik und Stiftungen.

6. Was macht ihr, wenn ihr nicht an eurem Projekt arbeitet?

Leben, lieben, arbeiten … und umgekehrt – wir kommen aus sehr unterschiedlichen, tendenziell kreativen Hintergründen. Unsere Gruppe besteht aus Stadtplanern, Architekten, Sozialwissenschaftlern, Journalisten und Kreativen, die für München eine nachhaltige und spannende Stadtentwicklung umsetzen wollen – im Sinne von innovativ, lebensfroh, mutig, inklusiv, wandelbar, interdisziplinär, erschwinglich, sozial durchmischt, organisch, ökologisch, energieautark, lebendig, bunt, nachhaltig, gewachsen, amorph.

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7. Was liebt ihr an München besonders?

Alle schönen Ecken – vor allem das München, das den Geist der Ludwigs atmet … das Isarathen eben plus den anarchischen Humor, die Bodenständigkeit der Alltagskultur sowie auch Orte der Zwischennutzungen, Subkultur und neuen Ideen wie das Viehhof-Gelände, das Werksviertel am Ostbahnhof oder das Schwabinger Tor mit seiner Sharing-Community.

8. Was gar nicht?

Die humorlos beflissene Trägheit des bedeutungslosen Wohlstands, wie er sich in den Architekturen fast aller neuen Stadtgebiete zeigt … leben in dreidimensionalen Katalogen und Broschüren.

Und dass München bald, aber sicher seine eigenen Bürger vertreiben wird: Nicht nur durch Belanglosigkeit, sondern auch durch das Mietproblem: Der Nachwuchs findet keine Wohnung mehr in der Stadt, weil sich hier nur noch gut bezahlte Angestellte von hochdotierten Börsenunternehmen das Wohnen leisten können.

9.   Eure Infos im Netz?

Ihr findet uns unter www.syntopik.org und auf Facebook

10.   Ein Song, der mit eurem Projekt zu tun hat?

Die Stadt, die immer schläft von Moop Mama

SynCity „Going Public“

Wann? Freitag, 19. Mai 2017, ab 19 Uhr

Wo? SynCity Stadtlabor, Oskar-von-Miller-Ring 29

Was? Einladung zum Ideenaustausch zur neuen Urbanität & Ausstellung von Entwürfen und Modellen von Studenten der Uni Innsbruck zu einer neuen Urbanität am Sattlerplatz


Beitragsbild: Regina Albrecht

Fotos: Vincenzo Buscemi / Barbara Brubacher

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